Obmann holt mit Tagessieg zwei Kristallkugeln
Fabian Obmann hat beim Weltcupfinale der Raceboarder in Berchtesgaden (GER) groß abgeräumt! Der Kärntner feierte beim letzten Einzel-Parallelslalom in dieser Saison durch einen Erfolg im großen Finale über den Steirer Arvid Auner seinen ersten Weltcupsieg. Obmann holte sich damit auch die große Kristallkugel für den Triumph im Gesamtweltcup und gewann zudem die PSL-Wertung.
"Ich habe gar nicht gewusst, dass das heute überhaupt möglich ist. Mir fehlen die Worte", kämpfte Fabian Obmann im Siegerinterview mit seinen Emotionen. "Es ist so viel passiert, dass ich es gar nicht sagen kann. Ich habe mein erstes Rennen gewonnen und auf einmal gehe ich mit zwei Kristallkugeln heim. Ich habe vor dem Rennen nicht einmal gedacht, dass das rein rechnerisch möglich wäre", dauerte es ein wenig, ehe Obmann realisierte, was ihm da gelungen war.
Erst Mitte des Rennens habe ihn Benjamin Karl darüber informiert. "Unerklärlich für mich, wie das heute gelaufen ist." Die Konstanz hat sich für ihn jedenfalls bezahlt gemacht. "Innerhalb von einem Tag kriegt man alles zurück, was man in den letzten 15, 20 Jahren reingesteckt hat. Das ist gerade ein bisserl überwältigend."
Das Rennen verlief höchst dramatisch! Obmann hatte im Achtelfinale seinen ÖSV-Teamkollegen Karl (+0,07 Sekunden/Rang 14) besiegt, im Viertelfinale setzte sich der 26-Jährige gegen Andreas Prommegger (+0,06/Platz 8) durch. Hätte der Salzburger dieses Duell für sich entschieden, hätte Prommegger die große Kristallkugel gewonnen. Im Semifinale zwang Obmann den Quali-Schnellsten Rok Marguc (SLO) kurz vor dem Ziel zu einem Fehler. Im großen Finale war Obmann dann um den Hauch von fünf Hundertstel schneller als Auner.
Der Sieg im Gesamtweltcup wurde auch dadurch möglich, weil Auner im Achtelfinale gegen Maurizio Bormolini gewann. Der Italiener musste sich letztlich im Kampf um den Gesamtweltcup Obmann um lediglich vier Punkte geschlagen geben. Der Österreicher sicherte sich die große Kristallkugel mit 485 Punkten dank konstant starker Saisonleistungen. Den dritten Platz belegte Prommegger mit 465 Zählern. In der PSL-Wertung setzte sich Obmann mit 297 Punkten vor Bormolini (295) und Auner (251) durch.
Sabine Schöffmann landet im Gesamtweltcup auf Platz drei
Bei den Damen zog Sabine Schöffmann ins Semifinale ein, in dem sie sich einer überragend fahrenden Ester Ledecka beugen musste. Die Tschechin schaffte damit eine erfolgreiche Revanche für das verlorene PGS-Finale am vergangenen Mittwoch in Rogla (SLO). Im kleinen Finale um Platz drei unterlag die Kärntnerin der Deutschen Cheyenne Loch und wurde damit Vierte. Den Sieg holte im großen Finale Ledecka, die damit den Gesamtsieg ihrer Finalgegnerin Ramona Hofmeister (GER) verhinderte. So holte die im Viertelfinale ausgeschiedene Schweizerin Julie Zogg sowohl die PSL- als auch die Gesamtweltcup-Kugel.
Sabine Schöffmann freute sich anschließend, dass sie in der Gesamtwertung (3.), im PSL- (3.) und im PGS-Weltcup (2.) in den Top 3 landete: "Es war eine Wahnsinnssaison. Im Weltcup bin ich so oft am Podium gestanden. Und dann noch die zwei Medaillen bei der WM (PSL-Bronze, Mixed-Team-Silber, Anm.) – es war echt mega heuer." Auch sie war über Obmanns Triumph hocherfreut. "So schnell kann es dann wieder gehen. Alex (Payer, Anm.) war bis vor zwei Rennen noch vorne. Dass wir es jetzt wieder für Kärnten gewinnen können, ist etwas ganz Besonderes."
Daniela Ulbing, die erst im morgigen Teamrennen (Beginn 14.00 Uhr) an den Start gehen wird, wurde im PSL-Weltcup Zweite und in der Gesamtwertung Vierte. Claudia Riegler reihte sich nach einem neunten Tagesrang in Berchtesgaden im PSL-Weltcup auf Rang fünf ein, in der Gesamtwertung wurde es für die Salzburgerin in der Endabrechnung Platz elf.
Zwei österreichische Siege im Europacup
Über Erfolge durfte sich auch das ÖSV-Europacup-Team freuen! Beim ersten von zwei Parallelslaloms im Rahmen des EC-Saisonfinales in Ratschings (ITA) gab es durch Pia Schöffmann und Christoph Karner österreichische Siege. Die Kärntnerin Schöffmann bezwang im großen Finale die Ukrainerin Nadiia Hapatyn, der Steirer Karner setzte sich im Duell um Platz eins gegen den Italiener Fabian Lantschner durch. Karner hat in der Gesamtwertung vor dem letzten Rennen 16 Punkte Vorsprung auf Lantschner.
Miriam Weis (4.), Jessica Pichelkastner (7.), Martina Ankele (9.), Carmen Kainz (11.) und Werner Pietsch (5.) rundeten das starke Teamresultat der jungen ÖSV-Garde ab.