Katrin Ofner rast zu WM-Silber
Katrin Ofner hat sich bei ihrer achten WM ihren Traum von einer Medaille im Skicross erfüllt. Die Steirerin raste bei den Titelkämpfen im georgischen Bakuriani hinter der überragenden Schwedin Sandra Näslund zu Silber. Im Fotofinish gegen die Schweizerin Fanny Smith hatte Ofner knapp die Nase vorne.
Katrin Ofner, die bisher einen vierten Platz 2011 in Deer Valley (USA) als bestes WM-Resultat zu Buche stehen hatte, setzte sich im großen Finale im Fotofinish gegen Smith durch und bescherte Österreich das erste Edelmetall im Skicross seit 2015. Damals hatte sich Andrea Limbacher bei der rot-weiß-roten Heim-WM auf dem Kreischberg zur Weltmeisterin gekrönt. Limbacher (16.) war so wie Sonja Gigler (9.) in einem fast rein österreichischen Viertelfinale gegen Ofner und die Kanadierin Marielle Thompson, die im Finale Vierte wurde, auf der Strecke geblieben.
Für Ofner strahlte der zweite Platz ebenfalls wie ein Weltmeistertitel. "Ich bin einfach froh, dass ich hier stehen kann und eine Medaille habe. Voll geil. Danke an alle Leute, die hinter mir gestanden sind, mir einen Tritt in den Hintern gegeben haben und mich gepusht haben", sagte Katrin Ofner und kämpfte dabei mit ihren Freudentränen. Nach schwierigen Zeiten empfinde sie einfach nur "extreme Dankbarkeit".
Im Finale sei der Fokus schon am Start nur auf die Medaillenränge gerichtet gewesen. „Ich bin am Start gestanden und habe mir gedacht: Vollgas, denn einen vierten Platz hatte ich schon", sagte Ofner, die von ihren Serviceleuten auch den richtigen Ski angeschnallt bekommen hatte: "Die Medaille hat für mich einen wahnsinnig großen Stellenwert. Ob es neben dem Weltcup-Sieg mein größter oder zweitgrößter Erfolg ist, kann ich noch nicht einordnen. Die Freude über diese Medaille ist einfach nur riesengroß."
Bei den Herren sorgte Simone Deromedis für eine Überraschung. Der 22-jährige Italiener krönte sich vor dem Deutschen Florian Wilmsmann und Erik Mobärg aus Schweden zum Weltmeister und sorgte damit für die erste Skicross-Medaille für sein Land. Mathias Graf, der nach einem unverschuldeten Sturz im Achtelfinale Probleme mit dem Sprunggelenk und der Achillessehne hatte, wurde als Dritter seines Laufes als Gesamtzwölfter bester Österreicher. Für Tristan Takats (13.) und Johannes Aujeski (15.) war ebenfalls im Viertelfinale Endstation, für Robert Winkler (18.) kam trotz guter Fahrt in der Auftaktrunde das Aus.
Sonja Gigler klagte nach Sturz im Teambewerb über Knieschmerzen
Im anschließenden Team-Bewerb stürzte Sonja Gigler im Halbfinale auf Platz zwei liegend und damit mit einem Finalplatz vor Augen. Damit blieb ihr und Tristan Takats eine mögliche Medaille verwehrt. Gigler klagte nach dem Sturz über Schmerzen im linken Knie, der genaue Grad der Verletzung wird nach der Rückkehr der Vorarlbergerin in Österreich abgeklärt. Der achte Rang für das ÖSV-Duo war am Ende nur noch eine Randnotiz. Den Titel holte sich Schweden vor Kanada und Italien, für Näslund war es die zweite Goldene an diesem Tag.