ÖSV-Ehrenpräsident Arnold Koller verstorben
Der Österreichische Skiverband trauert um Ehrenpräsident Arnold Koller. Der gebürtige Innsbrucker ist am 22. Februar im 93. Lebensjahr verstorben. Koller stand dem ÖSV 14 Jahre lang als Präsident (1976 bis 1990) vor.
Arnold Koller (1930 - 2023)
- 1972-1976 ÖSV-Vizepräsident
- 1976-1990 ÖSV-Präsident
- 1976-1990 Vorsitzender des Austria Ski Pool
Außerdem war Arnold Koller langjähriger Vorsitzender der OPA sowie Mitglied des ÖOC-Vorstandes und FIS-Vorstandes. 1978 wurde Arnold Koller das „Goldene Ehrenzeichen des ÖSV“ verliehen. 1990 wurde der Innsbrucker zum „Ehrenpräsident des ÖSV“ ernannt.
Der Österreichische Skiverband wird Arnold Koller stets ein ehrendes Andenken bewahren. Unser tiefes Mitgefühl gilt der Familie.
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Auszug aus einem Bericht zum 90. Geburtstag von Arnold Koller (Autor: der ehemalige ÖSV-Pressechef Josef Schmid/Juni 2020)
Arnold Koller gehört nicht unbedingt zur Spezies Mensch, die auf eine überdurchschnittliche Körpergröße verweisen können. Der Ehrenpräsident des Österreichischen Skiverbandes gehört eher zu jenen, die im Volksmund als „klein und drahtig“ eingestuft werden. Vielleicht ist auch das „i“ in seinem Spitznamen „Noldi“ – wie ihn seine Freunde zu nennen pflegen – ein Indiz dafür, dass er nicht unbedingt Garde-Maß vorweisen kann. Was allerdings die menschliche Komponente, sein berufliches Wirken, seine sportlichen Tätigkeiten, seine Umsicht und Tatkraft als Sport-Funktionär – er war von 1976 bis 1990 Präsident des Österreichischen Skiverbandes – anbelangt, so muss er ohne Zweifel zu den ganz Großen gezählt werden. Zu jenen, die besondere Spuren hinterlassen haben. So hat der gebürtige Tiroler dem Langlaufsport in Österreich Leben eingehaucht – sowohl als Wasa-Lauf-Teilnehmer als auch als Präsident des erfolgreichsten österreichischen Sportverbandes.
Dabei hatte er es als ÖSV-Präsident nicht immer leicht. Er war keiner, der große Auftritte zelebrierte, markige Sprüche klopfte. Er tauschte sich weit lieber mit Menschen, mit Freunden aus, die sein Vertrauen zu schätzen wussten. Und auch die internationalen Erfolge der Alpinen in seiner Amtsperiode als Präsident waren beachtenswert. Zudem trat der ÖSV in dieser Zeit als Ausrichter von zwei alpinen Weltmeisterschaften und einer nordischen Ski-WM in Erscheinung, die höchstes internationales Lob nach sich zogen.
In der Erfolgs-Skala des Arnold Koller gab es auch sportliche „Einbrüche“. So die Olympischen Winterspiele 1984 in Sarajevo, als das ÖSV-Team mit großen Vorschusslorbeeren in das ehemalige Jugoslawien anreiste, in der Heimat schon Flugzeuge parat standen, um die Olympia-Helden gebührend „heimzufliegen“. Die Medaillen-Ausbeute war allerdings niederschmetternd – lediglich eine Abfahrts-Bronzemedaille durch Anton „Jimmy“ Steiner! Dementsprechend die Medien-Resonanz. Anerkannte und zuvor erfolgreiche Trainer wurden zum „Abschuss“ freigegeben.
Arnold Koller als Präsident stellte sich tapfer vor Trainer und Aktive, nahm sie in aller Öffentlichkeit vor den mitunter untergriffigen Anfeindungen in Schutz. Es war der Funktionärs-“Ritterschlag“ für Arnold Koller. Umsicht ließ der „Noldi“, der seine täglichen Patscherkofel-Skiausflüge, sein tägliches Radeln zur Stammtisch-Runde in die Innsbrucker Altstadt vor einigen Jahren gesundheitsbedingt einstellen musste, auch bei seinem Rücktritt als ÖSV-Präsident walten. Nur wenigen Vertrauten ließ er zwei Jahre vor seinem Ausscheiden wissen, dass wirtschaftliche Kompetenzen immer mehr in den Vordergrund zu treten haben und er seinen Nachfolger bereits im Auge habe: Peter Schröcksnadel.