Springerinnen feiern Silber

Damen Planica Silber
GEPA Seifriedsberger, Kreuzer, Mühlbacher und Pinkelnig jubeln über Silber im Team.

Österreichs Damen-Skisprungteam hat sich am Samstag die WM-Silbermedaille geschnappt. Zwei Jahre nach der Goldenen von Oberstdorf musste man sich diesmal nur Deutschland geschlagen geben. Platz drei ging an Norwegen.

Die ÖSV-Truppe lag in einem engen Medaillenkampf in jedem der acht Durchgänge in den Medaillenrängen, wobei es nach dem ersten Sprung Julia Mühlbachers sogar an die Spitze ging. Die erst 18-jährige Elfte des Einzelbewerbs agierte bei Versuchen von 93,0 und 96,5 m sowie sauberen Landungen erneut abgebrüht und half somit entscheidend mit, auch das Gastgeberteam Slowenien (4.) und Japan (5.) auf Distanz zu halten. Bei den Japanerinnen musste bei frühlingshaften Temperaturen Weltcup-Rekordsiegerin Sara Takanashi nach einem Freitag-Trainingssturz passen.

Mühlbacher war zwischen den beiden Durchgängen mit dem Sprungschuh an einer Stufe hängengeblieben und verletzte sich am Schienbein. Im Mixed-Bewerb am Sonntag starten Eva Pinkelnig und Chiara Kreuzer. Für Pinkelnig war es nach dem Einzelspringen am Vortag bereits die zweite Silberne bei dieser Weltmeisterschaft.

"Brutal geil, dass ich mit einem offenen Schienbein so einen coolen Sprung heruntergelassen habe." (Julia Mühlbacher)

Eva Pinkelnig: "Unglaublich, ich bin sehr, sehr stolz auch auf die anderen. Es gab so Stimmen: 'Die Pinkelnig ist stark, aber die anderen sind zu schwach.' Jetzt haben wir eine Medaille, sind Vize-Weltmeisterinnen. Chapeau! Ich bin oben gesessen und habe gesagt, jetzt geht es runter ins Flache. Das war genau der Plan. Die Aufgabe war, die Norweger zum Schwitzen zu bringen. Das ist mir perfekt gelungen."

Julia Mühlbacher: "Brutal geil, dass ich mit einem offenen Schienbein so einen coolen Sprung heruntergelassen habe. Nach der Materialkontrolle habe ich gleich die Beule gesehen, und da ist auch schon das Blut herausgekommen. Ich bin wahnsinnig stolz, dass wir das als Team so gemeistert haben und noch eine Medaille nachhause bringen."

Weniger glücklich verlief der Tag bei den Skisprung-Herren. Im Einzelbewerb lag Stefan Kraft nach dem ersten Versuch in Führung, ehe er im zweiten Bewerb auf den vierten Platz abrutschte. Nach einem aus österrreichischer Sicht extrem unglücklichen Bewerbsverlauf belegte Jan Hörl den achten Platz. Daniel Tschofenig belegte den 14. Platz und Michael Hayböck Platz 15.

"Das ist sicher der bitterste WM-Moment meiner Karriere." (Stefan Kraft)

Stefan Kraft: "Das ist sicher der bitterste WM-Moment meiner Karriere. Das tut weh, aber es hilft nichts. Wie man immer sagt, es muss alles zusammenpassen, das hat es leider nicht. Vierter, da kommt alles zusammen. Es ist schade. Ich habe Gott sei Dank schon recht viel erreicht, und es wird irgendwann auch wieder zurückkommen. Aus solchen Sachen kann man auch viel lernen. Mich würde es anzipfen, wenn ich den zweiten Sprung verhaut hätte. Dann hätte ich einen Grant jetzt, aber es war gut."

Team Silber Planica Damen Skispringen
GEPADirekt nach dem Bewerb kannte die Freude im Damenteam keine Grenzen.
Kraft Planica
EXPARiesenenttäuschung nach der Entscheidung bei Stefan Kraft und dem ÖSV-Team.

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